Woran liegt es, dass deutsche Zeitungen den neuen Kronprinzen und indirekten Herrscher Saudi-Arabiens, der mit dem internationalen Kürzel MBS (Mohammed bin Salman) tituliert wird, als „Kriegstreiber“, ja Populisten verfemen und ihn sogar beschimpfen, während die New York Times das Gegenteil tut, indem sie seine Herrschaft als „Arab Spring Saudi Style“ bewertet? Der Artikel bietet eine Antwort auf diese Frage.

Als Nahost-Experte mit 50-jähriger Forschungserfahrung behauptet Tibi im vorliegenden in der Basler Zeitung am 30.11.2017 erschienenen Artikel, dass 80% der Nahost-Berichte deutscher Zeitungen auf Fehldarstellung und Fake News basieren. So wird die Geopolitik des schiitisch dominierten Gürtels am Mittelmeer, Roten Meer und in Zentralasien, den Iran aufbaut, völlig ignoriert oder kleingeredet, wohingegen Saudi-Arabien verurteilt wird. Anhand von Originalinformationen wird Saudi-Arabien kritisch, aber zugleich faktennah vorgestellt und das Strampeln der sunnitischen Monarchie gegen die erfolgreiche Machtpolitik Irans als Abwehr beleuchtet. Parallel zur Erläuterung des Aufstiegs von MBS steht der Konflikt Iran-Saudi-Arabien sowie die schiitisch-sunnitische Geopolitik in Nahost im Mittelpunkt. Auch wird erklärt, warum der Islamismus ein Begriff ist, der für Iran, nicht aber für den saudischen Wahhabismus zutrifft.