In seinem am 19. Januar in der internationalen Ausgabe der NZZ, am Tag davor online sowie in der Schweizer Ausgabe erschienenen Artikel „Die Deutschen und der Homo Islamicus. Die Islamwissenschaft hat ihren eigenen Islam erfunden“ fasst B. Tibi die Ergebnisse seines neuen Buches „Islamische Geschichte und deutsche Islamwissenschaft. Islamologie und Orientalismus-Debatte“ zusammen. Das Urteil des großen deutsch-jüdischen Philosophen Hellmuth Plessner, die Deutschen würden „in Dingen des öffentlichen Lebens kein rechtes Mass“ finden und „immer dem Zauber der Extreme“ verfallen, sieht Tibi am Beispiel des Verhaltens der Deutschen zum Islam bestätigt; er illustriert am Beispiel der Entwicklung der deutschen Islamwissenschaft während der letzten 100 Jahre ein Muster von der Verteufelung zur Verherrlichung, vom Extrem der Islamophobie zum Gegenextrem der Islamophilie. Tibi argumentiert, dass die deutsche Islamwissenschaft ihren eigenen Islam erfindet, den er nirgendwo in den von ihm während der vergangenen 40 Jahre erforschten islamischen Ländern wiederfindet. Der Essay vertritt die in seinem zitierten Buch entfaltete historisch-sozialwissenschaftliche Islamologie als Alternative zur philologisch dominierten Islamwissenschaft.

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