Die Zuwanderung nach Deutschland hat seit der Grenzöffnung im September 2015 eine neue Dimension erreicht. Aus in Auflösung begriffenen Staaten kommen überwiegend muslimische Migranten als »neue Deutsche« in die Gesellschaft derer, »die schon länger hier leben« (Angela Merkel). Die sich hieraus ergebenden extremen Herausforderungen mit Blick auf eine erfolgreiche Integration sind, wie Bassam Tibi aufzeigt, etwas ganz anderes als ein Zurschaustellen von Fremdenliebe, verbunden mit Unterbringung, Alimentierung und Sprachkursen. Integration erfordert vor allem das Angebot einer inklusiven Bürgeridentität des Aufnahmelandes und einer Annahme dieses Angebots durch Neuankömmlinge – nur so kann sich ein Zugehörigkeitsgefühl und eine Identifizierung mit der Aufnahmegesellschaft und ihren Werten einstellen. Doch spätestens an diesem essentiellen Punkt versagt die deutsche Migrationspolitik vollständig und mit katastrophalen Konsequenzen. Viele hier lebende Muslime haben ein akutes Identitätsproblem – eine der Hauptursachen für religiöse Radikalisierung und Ablehnung der Aufnahmegesellschaft bis hin zu einer offen feindseligen Haltung ihr gegenüber. Bassam Tibi, selbst syrischer Migrant, analysiert scharfsinnig und ohne ideologische Scheuklappen die Situation in Deutschland sowie in den Herkunftsstaaten – und warnt nachdrücklich vor den Gefahren, die mit einem Scheitern des aktuell stattfindenden Großexperiments Zuwanderung verbunden sind. In der vorliegenden, aktualisierten und erneut erweiterten Neuauflage seines Standard-Werks legt Tibi ein besonderes Augenmerk auf ein hierbei viel zu wenig beachtetes Phänomen: Den neuen Antisemitismus in Deutschland.

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