Nach über 50 Jahren besuchte Bassam Tibi wieder das Studienkolleg an der Goethe-Universität und nutzte dabei die Gelegenheit einer Diskussion mit Geflüchteten des Academic Welcome Program. Der Besuch des Adorno-Denkmals auf dem Campus Westend war für den 72-Jährigen natürlich Ehrensache.Lesen Sie dazu ein im UniReport (1/2017) erschienenes Interview mit Bassam Tibi, das unten als Pdf-Dokument heruntergeladen werden kann.

Dieser Bericht ist über den Besuch im Dezember 2017 von B. Tibis alter Frankfurter Schule, wo er das Abitur 1963-1965 nachholte. Tibi kam nach Deutschland am 26. Oktober 1962 mit einem französischen Baccalaureate, das damals in Deutschland nicht anerkannt wurde, weshalb er nach dem Erlernen der deutschen Sprache das Studienkolleg für ausländische Studierende als Gymnasialschule besuchen musste, um die allgemeine Hochschulreife zu erlangen. Mehr als ein halbes Jahrhundert danach folgt Tibi einer Einladung seiner ehemaligen Frankfurter Schule an der Bockenheimer Landstraße, um den jungen Schülern und Geflüchteten seine Geschichte in Deutschland zu erzählen. Es war eine hochemotionale Begegnung sowohl mit den Räumlichkeiten der alten Schule als auch mit den Schülern aus der islamischen Welt sowie Geflüchteten des Academic Welcome Programm. Aus diesem Anlass interviewte die Zeitung der Frankfurter Universität UniReport Bassam Tibi. Das Interview erschien mit einem Bild von Tibi neben dem Schreibtisch seines Lehrers Adorno auf dem Theodor-Adorno-Platz des neuen Campus in Frankfurt. Darin berichtet Bassam Tibi von den Jahren als Schüler und Student in Frankfurt, vor allem vom Studium bei Adorno und Fetscher. Tibi erzählt, dass er damals aus Damaskus als ein durch das Kollektiv und den arabischen Antisemitismus geprägter Mensch nach Europa kam, in Frankfurt wurde er von beidem befreit. Tibi sagt im zitierten Interview: „Adorno war mein Held. Er hat mich gewissermaßen auch umerzogen.“