Am 23. Juli 2020 hat B. Tibi gleich im Titel seines NZZ-Artikels “Ohne Leitkultur kann Europa Muslime nicht integrieren” sein vor 22 Jahren in seinem Buch “Europa ohne Identität?” entwickeltes Leitkultur-Konzept  (1998, neue Ausgabe 2016, ibidem-Verlag) aktuell vorgetragen. In diesem NZZ – Artikel argumentiert er gegen “Unsinn und Missdeutung des Konzepts” so wie gegen den Zeitgeist, den er als “totalitär” kritisiert. In dem Artikel schreibt Tibi “Leitkultur ist nichts anderes als eine Hausordnung für Menschen aus verschiedenen Kulturen in einem werteorientierten Gemeinwesen”. Weiterhin argumentiert B. Tibi in diesem Artikel, dass sein Konzept von der Leitkultur eine Europäisierung des Islam einschließt. Durch die Kombination der beiden Konzepte Europäische Leitkultur und Euro-Islam können muslimische Migranten, wenn sie mitmachen, gleichberechtigte Citoyens mit Zugehörigkeit werden. Weil es keinen einheitlichen Islam gibt, stehen in Europa zwei Islamrichtungen gegeneinander: ein demokratischer Euro-Islam gegen den totalitären politischen Islam. In diesem NZZ-Artikel vertritt B. Tibi die Auffassung, dass die Zukunft Europas vom Ausgang dieses Konflikts abhängen wird. Wenn sich Europa als fähig erweist, Muslime als Citoyens zu integrieren und Muslime diese Zugehörigkeit zu Europa akzeptieren, dann kann Europa unter Bedingungen zunehmender islamischer Migration den inneren Frieden garantieren.

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